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Kaum eine Familie hat über so viele Generationen namhafte Künstler hervorgebracht, deren Ruhm und Wirken in ganz Europa, von Russland bis in die USA ins 20. Jahrhundert reichten und dennoch nur selten als Gesamtphänomen gewürdigt werden. Der spanische Tenor Manuel Rodriguez, der unter dem Namen seines Stiefvaters Garcia gleich mit zwei Herzensdamen eine Dynastie von Sängern, Musiklehrern, Dirigenten und Komponisten begründete, eroberte als erster Graf Almaviva im "Barbier von Sevilla" die Herzen der Römer für den anfangs wenig erfolgreichen Rossini, der ihm die Rolle auf den Leib geschrieben hatte.
Garcias Töchter, die Primadonnen Maria Malibran - schon zu Lebzeiten ein Mythos - und nach deren frühen Tod ihre Schwester Pauline Viardot-Garcia beeinflussten die Operngeschichte maßgeblich, der Sommersalon der Viardots in Baden-Baden wurde zum Zentrum der internationalen Kulturszene in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ihr Bruder Manuel Garcia Junior war ein berühmter Gesangspädagoge und erfand in seiner über ein Jahrhundert währenden Lebensspanne unter anderem den Kehlkopfspiegel.