Inhalt
Die eugenische Lehre, die ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert hatte, verband die Erkenntnisse der modernen Vererbungslehre und der Evolutionstheorie Charles Darwins mit gesellschaftspolitischen Leitvorstellungen. Sie sah die primäre Aufgabe staatlicher Gesundheitspolitik in der aktiven Steuerung der natürlichen Selektion in der Bevölkerung durch Stärkung 'hochwertiger' Erbanlagen bei gleichzeitiger Zurückdrängung 'minderwertiger'. Ziel der Eugeniker war es, einem vermeintlich drohenden gesellschaftlichen Niedergang, vor dem man sich in Deutschland nach dem verlorenen Weltkrieg besonders stark fürchtete, durch gezielte bevölkerungspolitische Maßnahmen entgegenzuwirken - etwa durch Förderung von Ehen zwischen 'genetisch gesunden' Menschen und Eindämmung der Fortpflanzung von Menschen mit genetisch bedingten Krankheiten durch Sterilisierung. Solche eugenischen Denkmuster waren seit den 1920er Jahren von links bis rechts in allen politischen Lagern (außer der KPD) und auch außerhalb Deutschlands zu finden.
Am Beispiel des Koblenzer Arztes und Heimatforschers Dr. Fritz Michel (1877-1966) wird die dunkle Geschichte der Eugenik beleuchtet.
Auf der Erinnerungsstele neben dem Denkmal am Krankenhaus Ev. Stift befindet sich ein QR-Code, über den sich Informationen zum Thema und zur Person Fritz Michels abrufen lassen.
Anmeldung ist erforderlich!
Zielgruppe: Evangelische Erwachsenenbildung
Ansprechpartner: Margit Büttner
Kontakt: anmeldung@eeb-sued.de, Stichwort Eugenik
Referent/in: Dr. Andreas Metzing