Inhalt
Im Zuge der erstarkenden Nachhaltigkeitsbewegung in- und außerhalb der Kirchen gerät ein Feld vermehrt in den Blick, das lange Zeit außerhalb der Wahrnehmung lag: Die Finanzwirtschaft und die dort herrschende Investmentkultur. Neben der vielfältigen Kritik gerade am Finanzkapitalismus hielt jedoch zugleich vielerorts die Erkenntnis Einzug, dass auch Kirchen nicht außerhalb ökonomischer Zusammenhänge stehen - allein durch die Verwaltung der Kirchensteuermittel und durch Vorsorge für Bezüge und Pensionen der Mitarbeitenden sind sie in die Finanzwirtschaft eingebunden.
Doch wie, wo und wofür das eigene Geld eingesetzt wird, sollte sowohl für die Institution Kirche als auch für jeden (Christen-)Menschen nicht gleichgültig sein. Geldanlagen können auf vielfältige Weise negative Effekte mit sich bringen, und sind folglich ethisch nicht neutral. Daher rückt seit einigen Jahren in der kirchlichen Investmentkultur die sogenannte „ethisch-nachhaltige Geldanlage“ in den Fokus, die neben finanziellen Gesichtspunkten zugleich ethische, soziale und ökologische Folgewirkungen berücksichtigt, also einem umfassenden Nachhaltigkeitsbegriff folgt. Auch auf EU-Ebene findet nachhaltiges Anlegen mittlerweile Beachtung: Mit der neuen EU-Taxonomie wurde ein Regelwerk geschaffen, das nachhaltige wirtschaftliche Aktivitäten identifizieren will, um Finanzströme bewusst in diese Felder hinzuleiten.
Doch welche Ansätze können auf institutioneller, aber auch auf individueller Ebene verfolgt werden? Welche Probleme ergeben sich? In einem kurzen Impulsvortrag wird zunächst das Spektrum der Strategien nachhaltiger Geldanlage vorgestellt. Danach bleibt Raum für Fragen und Diskussion.