Inhalt
In diesen Gesprächen befassen wir uns mit grundsätzlichen Glaubensfragen und dem Religionsumfeld. Die Moderation leitet Helge Müller. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Ob und wie Kirche und Theologie gesellschaftlich relevant waren und sein werden, ist eine Frage, die sich jede Generation stellen muss. Bis in unsere Zeit hinein hat das Gustav-Adolf-Werk seit etwa Mitte des 19. Jahrhunderts kirchliche Arbeit in Europa, Deutschland und auch besonders in der Pfalz geprägt. Die kritische Rückschau soll den Blick für die Konturen dieser Arbeit schärfen. Dabei sollte die Bezugsperson König Gustav II. Adolf nicht außer Betracht bleiben. Mit Recht eher universalen Anspruch erhebt die katholische Soziallehre. Sie sollte als solche in Zeiten des Wirtschaftsliberalismus wieder in Erinnerung gerufen werden.
Do, 09.02.2023: Der Gustav-Adolf-Verein Pfalz und seine Verwurzelung in der Neustadter Bourgoisie
Referent: Pfr. i. R. Friedhelm Hans
Am 6. August 1851 versammelten sich im ?Gasthaus zur Post? in Neustadt dreißig Personen zur Gründung eines Gustav-Adolf-Vereins in der Pfalz. Dieser Verein ist der ?Benjamin? (so Friedhelm Borggrefe) unter den Gustav-Adolf-Vereinen Deutschlands. Drei Jahre hatten sich wegen der Revolutionswirren die Gründungsverhandlungen der Synode mit dem bayerischen Konsistorium hingezogen. Entstanden ist schließlich ein hocheffizientes Instrument zur Erhaltung protestantisch-kirchlicher Kultur in unserem Land. Der Vorsitzende des Gustav-Adolf-Vereins Pfalz, Pfr. i.R. Friedhelm Hans, wird u.a. den Beitrag Neustadter Bürger*innen in dieser Arbeit beleuchten.
Do, 23.02. 2023: König Gustav II. Adolf von Schweden ? ein Lebensbild
Referent: Pfr. i.R. Helge Müller
Nicht unumstritten ist König Gustav II. Adolf als Hintergrundsfigur des Gustav-Adolf-Werks. Mit der Landung auf Usedom im Jahr 1630, seinen militärischen Triumphen über Tilly und nicht zuletzt durch Schlachtentod am 16.10.1632 hat sich der schwedische König Gustav II. Adolf in die protestantische und katholische Religions-DNA eingeschrieben. Die konfessionalistische Perspektive verengt jedoch den Blick auf diesen schwedischen König und bringt Ideal- oder Horrorbilder von Sieg und Macht zur Geltung, die weder einem Gesamtverständnis der historischen Person dienlich noch fruchtbar wirksam in einer religiösen Mentalität sind, die entweder Gustav II. Adolf als Held und Retter zu feiern bereit ist oder in ihm den grausamen Kämpfer mit der Verantwortung für tausendfachen Tod und Elend erkennt. Keiner dieser Aspekte ist abwegig, sie sollten aber in größerem Zusammenhang gesehen werden. Der Vortrag wird deswegen besonders die schwedische Geisteswelt als Hintergrund Gustav II. Adolfs berücksichtigen.
Do, 16.3.2023: Katholische Soziallehre im 21. Jahrhundert
Referent: Prof. em. Dr.-Ing. Walter Motsch
Die Katholische Soziallehre weist eine mehr als 130-jährige Geschichte auf. Nach den Marxisten sah sich auch die Kirche aufgerufen, sich mit den katastrophalen Missständen zu befassen, die sich im Zuge der Industrialisierung in Europa ausgebreitet hatten. Seitdem tritt sie auf mehreren Ebenen immer wieder mit offiziellen Äußerungen, aber auch mit konkreten Aktionen hervor. Dabei ergänzt sie teilweise staatliches Handeln und setzt mitunter auch Kontrapunkte. Zuletzt hat Papst Franziskus die Thematik in globalem Rahmen aufgegriffen und durch Verknüpfung mit anderen drängenden Problemen unserer Zeit eine neue Dimension eröffnet.
3 Termin(e)
Donnerstag, 15:30 Uhr