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Martin, Nikolaus und andere im evangelischen Kirchenjahr
Die evangelische Kirche kennt keine Heiligenverehrung.
Grund dafür ist die radikale Kritik Martin
Luthers, der selbst noch ganz mit der Heiligenverehrung
aufgewachsen war, später aber den Eindruck
hatte, dass die Leute mehr Zuversicht auf die Heiligen
als auf Christus selbst zu setzen schienen.
Wer aber im Gesangbuch im hinteren Teil den
liturgischen Kalender aufschlägt, findet dort neben
den Sonntagen und wichtigen Festen im Kirchenjahr
auch Gedenktage von Heiligen verzeichnet, z.B.
Stephanus am 26. Dezember, Johannes den Täufer
am 24. Juni, und sogar Allerheiligen am 1. November
als 'Gedenktag der Heiligen'. Neu hinzugekommen
sind seit kurzem auch die beiden wohl populärsten Heiligen Bischof Martin von Tours am
Martinstag, dem 11. November, und Bischof Nikolaus von Myra am Nikolaustag, dem 6.
Dezember.
Das ist wohl weniger eine Abkehr von reformatorischer Theologie als vielmehr eine Ableitung
aus der tatsächlichen Praxis evangelischer Gemeinden, in der Martin als diakonisches Vorbild
und der Nikolaus als Freund der Kinder präsent sind.
Zielgruppe: Evangelische Erwachsenenbildung
Referent/in: Margit Büttner
- Unterrichtsart
- E-Learning