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Wie ist das möglich? Felix Draeseke (1835-1913) war zu Lebzeiten berühmt, erfolgreich, hoch gepriesen: Sein "Christus" galt als das bedeutendste Oratorium seit Mendelssohn; seine Klaviersonate aus dem Jahr 1862 sei, schrieb Franz Liszt noch 1884, die bedeutsamste nach Schumann. Die größten Interpreten, Franz Liszt, Hans von Bülow, Richard Strauss und viele andere führten seine Werke immer wieder auf ... Dann aber, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, ist er fast vergessen, und heute wird seine packende und anrührende Musik erst allmählich wieder einem größeren Publikum bekannt.Einige der Schicksalsschläge, die hierfür verantwortlich sind, beginnend mit einem aufsehenerregenden Theaterskandal in Weimar, könnten Kapitel in einem spannenden Roman sein. Der Referent, der seit Jahren mit Draesekes Musik vertraut ist, wird auf manche von ihnen eingehen; vor allem aber soll Draesekes vielgestaltige romantische Musik in all ihrer Vielfalt vorgestellt und gewürdigt werden. Vielleicht wird klar werden, wieso Johannes Brahms in Draeseke, nicht in Bruckner, den wahren Konkurrenten auf dem Gebiet der Sinfonie erblickte, und wie Vieles jüngere Komponisten, Schönberg, Reger, Hugo Wolf und viele andere, vor allem aber Richard Strauss, sich von seiner neuartigen Musiksprache abgeschaut haben.Sie erfahren auch, inwiefern Frankenthal durchaus als "Draeseke-Stadt" gelten kann, neben Coburg, Dresden und Speyer.
- Unterrichtsart
- Vortrag