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Sie waren lebenslange Freundinnen und konnten unterschiedlicher gar nicht sein:Die Pianistin und Komponistin Clara Schumann, geborene Wieck (125. Todestag), war trotz großer Kinderschar und traditioneller häuslicher Einbindung als Haupternährerin der Familie auf zahlreichen Tourneen bis nach Russland unterwegs, nachdem ihr Mann Robert frühzeitig erkrankte. Die zwei Jahre jüngere Pauline Viardot (200. Geburtstag) stammte aus einer illustren spanischen Künstlerfamilie ? ihre Schwester war die legendäre Maria Malibran ? und war als international gefeierte Koloratursopranistin einem eher freizügigen Lebenswandel verbunden. Die 40-jährige Dreiecksverbindung mit ihrem Ehemann Louis Viardot und dem russischen Dichter Iwan Turgenjew neben anderen Beziehungen sowie ihre Salons in Baden-Baden fütterten regelmäßig die Spalten der Regenbogenpresse. Zudem war auch sie eine produktive Komponistin und wusste als talentierte Zeichnerin ihr Umfeld in scharfsichtigen Karikaturen einzufangen.Den Verknüpfungen der beiden interessanten Lebensläufe nachzugehen liefert spannende Einblicke in die schillernde Kulturszene des 19. Jahrhunderts und fördert durch die Rolle der beiden charakterstarken Künstlerinnen darin ein überraschend modernes Frauenbild zu Tage. Der Vortrag wird eingerahmt von vielfältigem Material in Wort, Bild und Ton (mit Live-Musik).Eine schriftliche Anmeldung ist erforderlich.
- Unterrichtsart
- Vortrag