Inhalt
Kombiseminar:
Diagnostik und Therapie neurogener Dysphagien und Kanülenmanagement
mit Dr. Volker Runge, Klinischer Linguist, Logopäde
Inhalte:
Der erste Teil des Seminars hat den Schwerpunkt der Diagnostik und
Therapie von Dysphagien
Das Seminar vermittelt theoretische und praktische Grundkenntnisse im Rahmen
eines praxisbezogenen Konzeptes für die klinische Diagnostik und Therapie von
Patienten mit neurogenen Schluckstörungen.
Das vorgestellte Konzept basiert auf ausgewählten Verfahren zur Behandlung
oropharyngealer Dysphagien. Es werden Methoden vorgestellt, deren Wirksamkeit
nachgewiesen oder zumindest nach pathophysiologischen Überlegungen
wahrscheinlich ist.
Das Seminar beinhaltet theoretische Grundlagen der Physiologie und
Pathophysiologie des Schluckvorganges.
Es werden die Möglichkeiten und Grenzen der Aspirationsschnelltests, der klinischen
Schluckuntersuchung und der apparativen Diagnostik dargestellt.
Es werden Fragen zur Sondenernährung und das Kanülenmanagement behandelt.
Die Therapieverfahren werden im Hinblick auf Indikation, Kontraindikation,
Evidenznachweise sowie Patientencompliance betrachtet.
Verschiedene Übungen können in Selbsterfahrung erprobt werden.
Inhalte im Überblick:
- Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Schluckens
- Kennenlernen der klinischen Diagnostik
- Entscheidungsfähigkeit über die Gabe oraler Nahrung
- Indikation zur apparativen Diagnostik: Videofluoroskopie, Videoendoskopie
- Funktionelle Behandlungstechniken
- Diätetische Maßnahmen
- Erstellen von Behandlungskonzepten
- Dysphagiemanagement
- Patientendemonstration
- Anleitung von Patienten und Angehörigen
Im zweiten Teil des Seminars liegt der Schwerpunkt auf dem
Kanülenmanagement neurogener Dysphagien
Die Teilnehmer werden mit der Umsetzung der Techniken des therapeutischen
Absaugens anhand von Tracheotomiemodellen vertraut gemacht.
Die ausführliche Darstellung und das eigene Erproben des endotrachealen Absaugens
am Modell soll zum Abbau der Berührungsängste und der Unsicherheit bei der
Behandlung von schweren dysphagischen Patienten in der Klinik, Ambulanz und
häuslicher Pflege führen.
Außerdem wird die koordinierende und führende Rolle des Logopäden in einem
interdisziplinären Kompetenzteam bei der Planung und Durchführung der
Dysphagietherapie verdeutlicht.
Die Kursteilnehmer haben die Möglichkeit Fälle aus der eigenen Praxis zu diskutieren,
dazu werden dann auch Behandlungsvorschläge durch die Kursleitung unterbreitet.
Inhalte im Überblick (Theorie-Praxis-Anteil 50/50):
- Indikationen zur Tracheotomie, Tracheotomiearten
- Trachealkanülen (Arten, Handhabung)
- Besprechung der pathophysiologischen Veränderungen der Atmung, des Sprechens und des Schluckens nach Tracheotomie
- Grundsätze zur Tracheostoma- und Kanülepflege
- Absaugen, Entblocken und Blocken von Kanülen an Modellen (AbsaugPuppen)
- Dysphagie-Therapie und Aufbau bei Patienten mit Trachealkanüle
- Kriterien für die Entblockung der Trachealkanüle
- Vorgehensweise bei der Entwöhnung von der Trachealkanüle
- Richtlinien für die Dekanülierung
Referent
Volker Runge
Der Referent Dr. Volker Runge ist Klinischer Linguist und Logopäde.
- Neben seiner praktischen Arbeit in der neurologischen Frührehabilitation in der
Aatalklinik in Wünneburg leitet er dort das Regionale Schlaganfallbüro sowie
das Regionalzentrum OWL für Aphasiker.
- Dr. Runge gilt als ausgewiesener Experte der Stiftung Deutsche Schlaganfall Hilfe und des Bundesverbandes Aphasie für die Bereiche Sprach-, Sprech-,
Stimm- und Schluckstörungen.
- Er promovierte zum Thema Therapie der Artikulation bei Dysarthrie. Weiter ist
Herr Dr. Runge Sprecher der Gesundheitsselbsthilfe NRW.
Zielgruppe
Logopäden, Sprachtherapeuten, klinische Linguisten, Ergotherapeuten, Erzieherinnen,
Pflege und angrenzende Berufe, Student(inn)en und Schüler(innen) der aufgeführten
Berufsgruppen ab 3. Ausbildungsjahr.
Termine
Samstag, 04. Juli 2020 09.30 - 17.30 Uhr
Sonntag, 05. Juli 2020 09.30 - 17.30 Uhr
Kursgebühr: 265,- Euro Fortbildungspunkte: 18
Im Preis enthalten: Tagungsgetränke, Kaffeepausen, kaltes Buffet, Skript
Begrenzte Teilnehmer(innen)zahl bis 16 Personen