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Im Hunsrück gab es vom 14. bis 19. Jahrhundert zahlreiche Eisenhütten und Hammerwerke. Die vorhandenen Bodenschätze (vor allem Eisen und Kupfer) sowie der unmittelbar verfügbare große Waldbestand (Holzkohle) bildeten günstige Voraussetzungen für eine industrielle Nutzung. Die ständig rauchenden Kohlemeiler waren ein sichtbares Zeichen für dieses Handwerk.
Im Birkenfelder Land gewannen vor allem die Abentheuerer Hütte und die Asbacher Hütte an Bedeutung, als sie von den Gebrüdern Stumm übernommen, modernisiert und weiter ausgebaut wurden (1763). Produziert wurden u.a. Öfen, Herde, Geländer und Gitter mit reichhaltiger Ornamentik, Grabkreuze und Windfahnen, Töpfe und Pfannen aller Art, aber auch Kanonen. Friedrich Philipp Stumm vererbte die Hunsrücker Eisenwerke ? zu denen auch die beiden Hütten zählten ? an seine 3 Enkel, die zum Familienzweig der Böckings gehörten. Bis 1875 wird hier noch produziert, dann jedoch ist der Betrieb aufgrund der Konkurrenz aus dem Saargebiet, wo jetzt mit modernen Kokshochöfen industriell gearbeitet wird, nicht mehr wettbewerbsfähig. Die Familie Böcking zieht mit ihren Produktionskenntnissen an die Halberger Hütte bei Saarbrücken und produziert dort weiter.
Caspar Kampf, ein Nachfahre dieser Linie, ist heute Eigentümer der Abentheuerer Eisenhütte. In seiner Vorlesung wird er die Entwicklung des Hüttenwesens im Hunsrück - immer wieder verwoben mit seiner Familiengeschichte - thematisieren. Zum Abschluss der Veranstaltung können die Teilnehmenden selbst das Eisengießen per Hand ausprobieren. Kaum etwas ist so faszinierend und magisch wie flüssiges Metall, das in eine neue Form gegossen wird.
Weitere Infos / Kurs-URL / Online-Anmeldung: http://www.uni-trier.de/index.php?id=68683
- Unterrichtsart
- Exkursion