Inhalt
Psychopharmaka sind eine wichtige Säule der Behandlung psychischer Erkrankungen, es besteht ein hoher Synergie-Effekt zwischen Psychotherapie und Psychopharmakotherapie. Daher ist es im Sinne einer optimalen Behandlung von Patienten mit psychischen Erkrankungen, dass klinisch tätige Psychologen über Kenntnisse in der klinischen Psychopharmakotherapie verfügen. Die Veranstaltungsreihe umfasst vier Module mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten.
Modul 1 Grundlagen der Pharmakologie
Zu Beginn des Curriculums stehen Grundlagen der Psychopharmakotherapie. Zunächst werden Begriffsdefinitionen und allgemeine Therapieprinzipien dargestellt. Unerwünschte Wirkungen und Risiken der Psychopharmaka müssen berücksichtigt und die Patienten vor jeder Behandlung darüber eingehend aufgeklärt werden. Jede Behandlung soll sich an evidenzbasierten Leitlinien orientieren, soweit diese für das entsprechende Krankheitsbild verfügbar sind; es dürfen keine Interessenkonflikte bestehen. In diesem Zusammenhang werden auch Prinzipien der Off-Label-Behandlung besprochen.
Einen besonderen Schwerpunkt bilden die Serumspiegelkontrollen und deren sinnvoller Einsatz sowie die wichtigsten Untersuchungen vor und während der Psychopharmakotherapie. Einige wichtige neurobiologische Grundlagen über die Wirkweise von Psychopharmaka werden dargestellt. In der Behandlung mit Psychopharmaka sollten neben den spezifischen Effekten aber auch unspezifische Einflussfaktoren wie Placebo- und Noceboeffekte einbezogen werden.
Modul 2 Antipsychotika und Antidepressiva
Antipsychotika wirken nicht nur gegen psychotische Symptome wie Wahn und Halluzinationen, sondern auch stimmungsstabilisierend, antimanisch und gegen Anspannungszustände. Sie werden bei schizophrenen Störungen, aber auch zur Behandlung von bipolaren Störungen und bei einigen anderen psychischen Krankheitsbildern eingesetzt. Die Indikation muss jedoch aufgrund möglicher unerwünschter Wirkungen eingehend abgewogen werden. Die sog. Typika können motorische Nebenwirkungen verursachen. Die neueren sog. atypischen Antipsychotika sind entgegen früherer Annahmen nicht besser verträglich, insbesondere metabolische Nebenwirkungen stellen hier einen Risikofaktor dar. Hinzu kommen neuere Erkenntnisse über Veränderungen von Rezeptoren unter der Behandlung mit Antipsychotika.
Antidepressiva werden nicht nur zur Behandlung von depressiven Erkrankungen, sondern zunehmend auch zur Behandlung verschiedener anderer psychischer Störungen eingesetzt.
Die Akkreditierung der Veranstaltung ist bei der LandesPsychotherapeutenKammer beantragt.