Inhalt
LRS - symptomorientiert und erfolgreich in der Praxis behandeln
mit Martina Weigelt, Psychologin und akademische LRS-Therapeutin
Anhand der mittlerweile zahlreichen psychologischen Forschungsbefunde zur evidenzbasierten Intervention bei LRS zeigt lässt sich zunehmend zeigen, dass für eine sinnvolle Intervention bei LRS weder das reine Training phonologischer Bewusstheit oder auditiver Wahrnehmungsleistungen noch ein konventionelles eher unspezifisches Rechtschreiben Üben ausreichend sein können, um betroffenen Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu helfen.
Es ist sinnvoll die methodischen Inhalte und Überschneidungen zur logopädischen Therapie zu erarbeiten, da diese Fragen sich in der logopädischen Therapie oft stellen. Eine effiziente Lerntherapie erfordert vielmehr auch die Fähigkeit des Therapeuten, ein individuell zugeschnittenes Training zu konzipieren, das zielgerichtet, strukturiert und zudem in der Lage ist, psychische und motivationale Ressourcen des Kindes sinnvoll zu nutzen.
Aus diesem Grund werden in diesem Seminar nicht nur fundierte Kenntnisse der aktuellen neuropsychologischen Grundlagen vermittelt, sondern auch lern- und verhaltenspsychologische Aspekte der Intervention bei LRS. Die Teilnehmer/innen erhalten zusätzlich nützliche Tools für die Praxis, die ihnen helfen werden, den richtigen Ansatzpunkt für die individuelle Rechtschreibtherapie eines Kindes zu finden und Fördermaterialien systematisch und sinnvoll einzusetzen.
Die Teilnehmer/innen werden am Ende des Seminars in der Lage sein, die individuellen Schwierigkeiten eines Kindes mit einer Lese-Rechtschreibstörung besser zu erkennen, einen didaktisch sinnvollen Förderaufbau zu planen sowie geeignete Übungen und Methoden auszuwählen.
Inhalt
- theoretische Grundlagen zu Symptomatik, Verursachung, Diagnostik und Therapie von Störungen des Schriftspracherwerbs
- aktuelle Befunde der Interventionsforschung
- Modelle des Schriftspracherwerbs als Grundlage der Förderplanung
- lernpsychologische Aspekte der LRS-Therapie, Fehleranalysen als Grundlage für die Therapieplanung
- Präsentation und Bearbeitung von Fallbeispielen
- didaktische Grundsätze der Therapie von LRS
- phonologische und artikulatorische Defizite bei Kindern mit LRS und der therapeutische Kontext in der Logopädie
- evaluierte Präventions- und Interventionsprogramme für die Bereiche Phonologische Bewusstheit, Lesen und lautorientiertes Schreiben
- Vermittlung von Strategien für die Anwendung von Rechtschreibregeln
- morphematisches Wissen als besondere Form der phonologischen Bewusstheit
- evaluierte Programme für die Förderung des orthographischen Schreibens
Referentin
Martina Weigelt
Psychologin Bsc. / akademische LRS-Therapeutin
Studium der Psychologie an der Universität Salzburg und TU Darmstadt.
Absolventin des Universitätslehrganges "LRS-Therapie" an der Universität Salzburg unter der Leitung von Prof. Karin Landerl.
Von 1998-2007 niedergelassene Legasthenie- und Dyskalkulietherapeutin in Salzburg und Tirol, außerdem Mitarbeiterin der Erziehungsberatung der Caritas in Bad Reichenhall und Referentin am Pädagogischen Institut Tirol in der Lehrer(innen)fortbildung.
Vorsitzende des Berufsverbandes akadem. LRS-TherapeutInnen in 2006/2007.
Seit Juli 2007 lerntherapeutischen Praxis in Darmstadt. Seit 2008 Referentin für das Staatliche Schulamt in Darmstadt und Referentin an verschiedenen Fortbildungsakademien für Ergotherapeuten und Logopäden.
Akkreditierte Anbieterin von Fortbildungs- und Qualifizierungsangeboten des hessischen Landesschulamts.
Anerkannt als Legasthenietherapeutin durch die Jugendämter der Stadt Darmstadt und des Landkreises Darmstadt-Dieburg
Zielgruppe
Logopäd(inn)en, Sprachtherapeut(inn)en, Heilpädagog(inn)en, Erzieherinnen und angrenzende Berufsgruppen, Schüler(innen) der aufgeführten Berufsgruppen ab dem zweiten Ausbildungsjahr.