Inhalt
Bürokratische Unzulänglichkeiten in unseren Tagen werden gerne als "typisch preußisch" entschuldigt. Solche und ähnliche Klischeevorstellungen eigen, dass Preußen auch heutzutage in der Öffentlichkeit einen nicht sehr geschätzten Stellenwert innerhalb der deutschen Geschichte erfährt. Die oft leidenschaftlichen Auseinandersetzungen um das Für und Wider in der preußischen Geschichte brachten viele Verzerrungen mit sich. Aus einer Personalunion entstand ab dem 17. Jahrhundert allmählich ein preußischer Staat, der schon bald durch die Königskrone sich zu einer europäischen Militärmacht behaupten konnte. Ungeachtet dessen stand seit dem 18. und 19. Jahrhundert Preußen aber auch für die Zeit der Aufklärung und seiner sozialen Toleranz, aus dem sich schließlich dann das Deutsche Reich politisch formen konnte, bevor zum Beginn des letzten Jahrhunderts mit dem "letzten Preußen" und Deutschen Kaiser Wilhelm II. der Untergang einer 300-jährigen Geschichte Preußens sich ankündigte. Schlagwörter, wie Tugenden, Ehre und Glorie, sind es tatsächlich "typische preußische" Eigenschaften, oder sind es nur Begleitumstände, um den Mythos Preußen beleben zu wollen? Diese und andere Aspekte wird man in den folgenden Sitzungen ansprechen und vorstellen.
Dozent/in: Dr. Peter Jakobs